Gold knackt die 4.400-Dollar-Marke und zeigt, warum es wieder im Zentrum steht

Gold hat 2025 eindrucksvoll geliefert. Mit Kursen über 4.400 US-Dollar je Unze markierte das Edelmetall ein neues Allzeithoch und ließ viele andere Anlageklassen hinter sich. Rund 68 Prozent Plus sprechen für sich, ein Jahr, das Gold wieder ganz nach oben auf die Agenda vieler Investoren gebracht hat.

Doch je stärker die Rallye, desto drängender wird die Frage: Ist das erst der Anfang oder bereits der Höhepunkt?

 

Das perfekte Umfeld für Gold

Das Marktumfeld spielte Gold in die Karten. Sinkende Realzinsen, anhaltende geopolitische Unsicherheiten und Zweifel an der Stabilität einzelner Volkswirtschaften sorgten dafür, dass Sicherheit wieder gefragt war.

Hinzu kam die Wahrnehmung, dass viele Aktienmärkte hoch bewertet sind. Gold wurde in diesem Umfeld weniger als kurzfristiger Trade, sondern als strategischer Gegenpol gesehen.

 

Zentralbanken setzen den Ton

Besonders auffällig ist die Rolle der Zentralbanken. Länder wie China, Polen oder die Türkei haben ihre Goldreserven deutlich ausgebaut. Diese Käufe sind kein kurzfristiges Signal, sondern Ausdruck langfristiger Diversifikationsstrategien.

Wenn Notenbanken kaufen, hören die Märkte genau hin und folgen oft mit zeitlicher Verzögerung.

 

Investoren ziehen nach

Neben den Zentralbanken sorgten auch Investoren für zusätzliche Dynamik. Gold-ETFs verzeichneten kräftige Zuflüsse, gleichzeitig blieb die Nachfrage nach Barren und Münzen hoch. Entscheidend: Die Rallye wurde weniger von spekulativen Positionen getragen als von langfristigen Allokationen. Das spricht für eine gewisse Stabilität des aktuellen Preisniveaus.

 

Angebot bleibt knapp: Recycling federt ab

Auf der Angebotsseite gibt es wenig Spielraum. Neue Minen entstehen nicht über Nacht, Genehmigungen dauern Jahre, Nachhaltigkeitsauflagen steigen. Gleichzeitig gewinnt Recyclinggold an Bedeutung, vor allem in Deutschland, wo ein Großteil des Goldes aus Wiederaufbereitung stammt. Recycling wirkt damit als Puffer, ohne den Markt zu überfluten.

 

Gold bleibt im Spiel

Viele Marktbeobachter sehen auch für 2026 gute Argumente für Gold. Niedrigere Zinsen, geopolitische Risiken und eine starke Zentralbanknachfrage sprechen für anhaltenden Rückenwind. Gleichzeitig dürfte der Markt nervöser werden: Geldpolitische Überraschungen könnten stärkere Ausschläge auslösen.

Gold startet mit viel Rückenwind ins neue Jahr. Ob daraus eine längere Phase der Neubewertung oder eine klassische Konsolidierung entsteht, bleibt offen. Klar ist jedoch: Gold bleibt 2026 ein zentrales Thema für Investoren und dürfte weiter für Bewegung sorgen.